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Essen teilen in der realen Gemeinschaft – gemeinsam satt werden

Das gemeinschaftliche Abendmahl hat schon länger Einzug in die moderne Gesellschaft gehalten. Wir wollen nicht nur zusammen essen, sondern auch zusammen kochen. Es ist ein kleiner Hype geworden, der sich da an unseren Esstischen und in der Küche breitmacht. „Du bist, was Du isst“, gilt heute mehr denn je, denn beim Essen müssen wir uns outen. Sind Sie Veganer, Vegetarier, Flexitarier, Frutarier, Pescetarier oder sind Sie dem Clean Eating verfallen? Viele verschiedene Geschmacksrichtungen, die bei einem gemeinsamen Essen durchaus zu Komplikationen führen können.

Mit der heutigen Ess-Kultur muss man sich vertragen. Wenn Sie also gerne viele Leute zum Essen einladen, dann müssen Sie Kompromisse eingehen oder für jeden etwas auf dem Tisch bereitstellen.

Tun Sie gutes und reden darüber. Heutzutage wird viel über das Essen und seine Zutaten diskutiert und gepostet. Wenn man den Medien glauben darf, drehen sich sechs von zehn Posts um das Essen und seine Gestaltung. Die Bowl mit buntem Gemüse, Quinoa und Körnern gehört zum Klassiker auf Instagram.

Das neue Wir-Gefühl

Den Umständen gegolten, um für jeden das Richtige auf dem Tisch zu haben, verteilen wir das Essen in verschiedenen Schalen auf dem Tisch, an den sich jeder bedienen kann. Natürlich Fleisch, Fisch und Gemüse streng getrennt. So können alle gemeinsam essen und ein Wir-Gefühl entwickeln. Das Essen in der Gemeinschaft liegt uns am Herzen, eine Sache die uns allen Spaß macht. Wir trinken, tratschen, feiern und lassen den Alltag hinter uns. In unserer Life Balance steht das Essen ganz oben auf der Liste. Ob mit Freunden, im Restaurant oder in der Kochschule.





Wir wollen ein bisschen Frieden und Sorglosigkeit um uns rum und wo geht das besser, als mit Freunden am Küchentisch. Auch früher hatte das Ritual des Essens schon eine hohe Symbolkraft. Wir erinnern uns alle an das letzte Abendmahl - natürlich nicht persönlich sondern geschichtlich - hier wurde der Leib Christi, beziehungsweise das Brot geteilt. Jetzt mag manch einer schmunzeln, aber auch wir empfinden beim „Essen teilen“ eine Verbundenheit ein Zusammengehörigkeitsgefühl. Und das ist in unserer Gesellschaft gar nicht mehr so oft anzutreffen, das „Wir“ im realen Leben.

Levante Küche

Und aus all diesen Gründen, ist es kein Wunder, dass die Levante Küche unsere Tische erobert. Sie kommt aus Syrien, Jordanien und dem Libanon. Jeder, der schon mal in Tel Aviv war, weiß wie diese kulinarischen Köstlichkeiten schmecken. Wir reden hier von vielen kleinen Gerichte, alles gleichzeitig auf dem Tisch. Keine Speisenfolge, alles parallel und dann in der Runde weiterreichen. Die Kultur des Teilens sozusagen. Vordergründlich bezieht sich diese Art des Essens auf die Vorspeisen, aber die Zeremonie kann sich durchaus über ein drei Gänge Menü hinwegziehen. Dass wir ausgerechnet in den vergangenen Jahren eine Küche wiederentdecken, die genau dort herkommt, wo Jesus sein Abendmahl bereitete, mag ein Zufall sein – vielleicht aber auch nicht. In Jerusalem kommen nicht nur die drei großen Religionen zusammen, sondern auch die Küchen Europas, Nordafrikas und des Nahen Ostens. Mit ihrem Reichtum an Gemüse, den aromatischen Gewürzen und der Kombinations-Freude ist die Küche der Levante in den vergangenen Jahren zum absoluten Food-Liebling geworden. Einer ihrer wichtigsten Bestandteile sind die Mezze – die kleinen Vorspeisen, die aber auch als Zwischengang gegessen werden und den spanischen Tapas ähneln.
Auf dem Tisch verteilt finden sich in Hülle und Fülle Tellerchen, Schlüsselchen, warme und kalte Gerichte und jeder probiert von allem etwas. Der so entstehende kunterbunte Mix ist ein wahrer Eycatcher und vor allem Punkten Sie bei Ihren Gästen, denn hier wird jeder auf seinen Geschmack kommen. Auch wird es nicht auffallen, wenn die mitgebrachte Vorspeise der Freunde in anderen Schüsseln auf dem Tisch steht als die Ihrigen. Bei Levante steht Mix and Match an oberster Stelle. Viel und alles durcheinander, das ist die Divise.

Hauptsache gemeinsam

Es muss aber nicht immer israelisch-arabisch sein, wenn man sich zu kulturübergreifenden „Shared Dishes“ zusammenfinden will. Die „Freitagsküche“ (http://freitagskueche.de) wurde 2004 von Künstlern der Frankfurter Städelschule gegründet, um sich einmal in der Woche mit Freunden und Kollegen zu treffen. Mittlerweile kann man fast schon von Happenings sprechen, weil hier mehr passiert als bloßes Essen. Es stehen immer andere Künstler am Herd – und kochen drauflos, was sie gerne mögen. Ganz ohne Traditionen, Regeln, Rezepte und Etikette. Hauptsache, die Freude ist groß und die Crowd bekommt genug.
Denn das ist es, was wirklich zählt: das Erlebnis, gemeinsam satt zu werden.

Bon apetito che ami!